Samstag, 2. Januar 2021

Lunchboxen, Teil 2: Planung ist alles


Was das blödeste am Kochen ist? Wenn ich nicht weiß, was ich kochen möchte. Das frisst mir die Zeit und die Lust aufs Kochen auf und resultiert in der Regel darin, dass ich Nudeln mit Olivenöl, Meersalz und Hefeflocken machen. Lecker, aber nicht gut für die Lunchbox und man kann ja auch nicht dauernd das Gleiche essen... 

Und wenn ich mich dann endlich entschieden habe, was ich kochen will, muss ich wahrscheinlich noch einkaufen gehen. Wir bleiben dann also bei Nudeln ;) 

Um das zu verhindern, Zeit zu sparen und immer was leckeres zu Essen zu haben, gibt es nur eine Lösung: Ordentlich planen! 



Wochenpläne

Meine Mutter hat ein kleines Notizbuch, in dem sie aufschreibt, was es gibt. Ich mache das digital. Ich habe ein Google Doc, in dem ich wochenweise plane, was ich essen möchte.

Ich habe für 2021 schon mal eine Musterdatei (ist nichts aufwendiges, aber hilfreich) vorbereitet, die ihr hier herunterladen könnt. Einfach öffnen und herunterladen.

Hier findet ihr einen Musterplan für 2023 zum Download als xlsx.

Oder hier in Google Docs. Dann könnt ihr euch eine Version aussuchen und herunterladen. 



Warum mache ich das so?
  1. Abends geht es schneller: Keine lange Entscheidungsfindung vor dem Kochen
  2. Bessere Einkaufsplanung: Ich muss nicht so oft einkaufen gehen
  3. 2-in-1: Gerichte können aufeinander abgestimmt werden, damit man Zeit sparen kann
  4. Saison: Zutaten können auf die Saison abgestimmt werden
  5. Historie: Ich kann gucken, was ich in letzter Zeit gegessen habe, damit ich mich nicht so oft wiederhole.

Ich habe das Dokument auf meinem Handy verfügbar. Wenn ich also eine Idee habe, kann ich sie einfach im Plan eintragen. Allerdings setze ich mich meistens freitags hin und plane die kommende Woche. Denn wenn ich den Wochenplan habe, kann ich den Einkauf planen.



Eine Frage, die mir dazu schon gestellt wurde, ist "Was ist, wenn du dann gar keinen Appetit hast, auf das, was du geplant hast?" - Ich muss sagen, egal, was ich bisher gekocht habe... wenn ich mittags auf der Arbeit bin und ein schönes Essen dabei habe, habe ich mich noch nie in der Situation gesehen, keinen Appetit zu haben :) Das Geheimnis: Einfach nur leckere Sachen kochen!

Mit den Plänen bringe ich Abwechslung ins Essen. Meine Faustregel ist, dass ich kein Gericht mehr als ein Mal im Monat koche. Mit Ausnahmen. In Teil 3 des Artikels findet ihr dann meine Lieblingsgerichte, die regelmäßig wiederkehren.


Wocheneinkäufe

Was ich immer da habe, findet ihr ihr inklusive Einkaufsliste für die Grundausstattung in Teil 1 (Ausstattung und Vorratshaltung) des Lunchbox-Artikels. Aber natürlich braucht man auch noch frische Sachen. Darum gibt es bei mir eine klare Reihenfolge:

  1. Wochenplan schreiben
  2. Einkaufszettel schreiben
  3. Einkaufen

Hört sich simpel an, aber ich garantiere euch, dass es hilft gut einzukaufen und nicht erst im Laden zu überlegen, was man nächsten Dienstag gerne essen möchten um dann zu hause zu merken, dass doch noch was fehlt. 

Ich mache in der Regel an zwei Tagen Einkäufe: Samstags und dienstags/mittwochs. Samstags mache ich den Haupteinkauf und dienstags oder mittwochs hole ich noch mal frisches Gemüse für die zweite Wochenhälfte.

Meine Einkaufsliste mache ich digital ("to do" / Standard-App von Android - da kann man die Listen auch mit Partner:in/Familie teilen, damit auch etwas hinzufügen können), aber auf Papier geht natürlich auch. Wichtig ist einfach, dass ich vor dem Einkauf genau weiß, was ich mindestens einkaufen muss - mehr einpacken kann man ja immer noch. Ich führe für jeden Laden eine Liste (Supermarkt, asiatischer Supermarkt, arabischer Supermarkt, Drogeriemarkt), damit ich nicht auf einer langen Liste für alle Läden den Überblick verliere.

Ich habe ein paar Sachen, die ich immer in bestimmten Läden kaufe:

  • Asiatischer Supermarkt: frischer Tofu, Reis, asiatische Nudeln, Kokosmilch, Gewürze (trockene Gewürze, Sojasauce, Currypaste), Mock Duck...
  • Arabischer Supermarkt: Oliven, Fladenbrot, frische Kräuter (viel günstiger!), Kichererbsen, gefüllte Weinblätter, Linsen...
  • Drogeriemarkt: Weizenmehl, Sojamilch, besondere Mehle, ...
  • Wochenmarkt: Kartoffeln <3 (die sind da einfach viel besser als die aus dem Supermarkt)
  • Supermarkt: eigentlich alles andere
  • Biomarkt: Besonderes (besonders im Bereich Tofu und veganer Käse)

Ich habe das Privileg in einer Stadt zu leben, in der ich problemlos Zugriff auf allerhand Läden habe (Duisburg ist schöner als sein Ruf :)). Ich weiß, dass das nicht für jeden so ist. Aber da findet sicher jede:r was für die eigene Infrastruktur.



Zeit & Ressourcen sparen

Ein wichtiger Punkt um beim kochen Zeit zu sparen, ist einzelne Komponenten so vorzubereiten, dass sie an mehreren Tagen zum Einsatz kommen können oder dass man sie einfrieren kann um sie später zu nutzen.

Wenn ich meinen Wochenplan schreibe, schaue ich also, dass ich Gerichte oder deren Komponenten aufeinander abstimme. 

Beispiel:

  • Montag: Thai Curry mit Jasminreis
  • Dienstag: Reis mit gebratenem Gemüse und Hoisinsauce 
✔ Beide Gerichte können Aubergine, Zucchini, Möhren, Brokkoli und Frühlingszwiebeln beinhalten. Dann hat man keine "Reste" beim Gemüse (außer Brokkoli für Mittwoch). Beide Gerichte können (optional) frittierten Tofu enthalten. Ich koche ein Mal Reis und habe für zwei Tage die Kohlenhydratbeilage.

  • Mittwoch: Kartoffeln und Rahmgeschnetzeltes mit grünen Bohnen
  • Donnerstag: Kartoffelpüree und gebackener Tofu (oder Seitanschnitzel oder was anderes) mit Brokkoli
✔ Ein Mal Kartoffeln gekocht, an zwei Tagen verwendet. Brokkoli-"Reste" von Montag und Dienstag verwendet. Rahmgeschnetzeltes lässt sich super vorbereiten und einfrieren.
  • Freitag: Pizzaschnecken mit Salat

Ein Paradebeispiel für Komponenten, die ich vorbereite, einfriere und dann immer parat habe ist frittierter Tofu. Ich kaufe 3-4 Blöcke frischen Tofu (in meinen asiatischen Lebensmittelläden kann ich sogar meine eigene Dose mitbringen, damit ich den Tofu ohne zusätzliche Verpackung mitnehmen kann), frittiere sie (inzwischen in der Heißluftfritteuse) und packe sie in den Tiefkühlschrank. Man braucht immer mal frittierten Tofu!

So. Für noch mehr Ideen schreibe ich euch bald meinen dritten Teil der Lunchboxposts: Meine Lieblingsgerichte in der Box!